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Tod nach "Wunderheilung"?


- Video aus ORF 2, Thema, 3.6.2024




Nach einem Schlaganfall im Jahr 2022 wandte sich Erwin S. aus Klagenfurt an einen Alchemisten, um sein Immunsystem und Wohlbefinden durch konservative Maßnahmen zu unterstützen. Der die Ordination nebenan betreibende Arzt kam zu diesem Termin und empfahl eine Infusionstherapie mit Katzenkralle, Ginko, Vitamin B und C und weiteren Substanzen.


Am 31. Januar 2023 erhielten Erwin und seine Frau Evelyn S. die besagte Infusion in der Ordination des Arztes. Erwin S. klagte während der Behandlung unter anderem über Druck im Brustbereich. Trotz dieser Beschwerden beruhigte der Arzt ihn und entließ das Ehepaar mit dem Hinweis, sich zuhause auszuruhen.


Als sich Erwins Zustand zuhause dramatisch verschlechterte riet der Arzt nach weiteren Telefonaten dann doch schließlich die Rettung zu alarmieren. Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass Erwin S. einen Herzinfarkt erlitten hatte, der zu einem Schlaganfall führte, wodurch er am 24. Mai 2023 an den Folgen verstarb.


Laut dem pharmakologischen Gutachten waren die klinischen Symptome in der Ordination des Arztes mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf eine Überempfindlichkeitsreaktion (Anaphylaxie) zurückzuführen, wobei das Risiko zum Zeitpunkt der Verabreichung vorhersehbar war. Zudem ist unter anderem Katzenkralle nicht für eine intravenöse Infusion zugelassen und wurden vom Alchemisten hergestellte Tinkturen vom Arzt unzulässigerweise mit der Infusion verabreicht.


Nun erhebt Evelyn S. schwere Vorwürfe gegen den Arzt und den Alchemisten und hat Dr. Prutsch-Lang mit der Verfassung einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen dem Verdacht der grob fahrlässiger Tötung und Kurpfuscherei beauftragt. Dr. Prutsch-Lang vertritt die Ehefrau des Verstorbenen als Privatbeteiligte im Ermittlungsverfahren gegen den Arzt und Alchemisten.






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